Rund um Oberstdorf und in der weiteren Umgebung gibt es sehr zur Freunde von Bergwanderern und Alpinisten nicht nur viele herausfordernde Gipfel, Höhenwege und Steige, sondern auch etliche traditionsreiche Hütten des Deutschen Alpenvereins. Hoch oben im Gebirge liegen sie, fügen sich harmonisch in die wunderschöne Umgebung ein. Jede von ihnen hat eine ganz eigene Geschichte, ist mit besonderen Namen und Taten verbunden. So auch das 1.846 Meter hoch gelegene Prinz-Luitpold-Haus im Hochvogelgebiet.
Im September 1880 wurde mit dem Bau des Unterkunftshauses begonnen, und nur wenige Wochen später stand es in herrlicher Lage auf einer terrassenförmigen Erhebung zwischen Wiedemer und Fuchskarspitze. Im Juli 1881 war dann Eröffnung, und die Schutzhütte erhielt den Namen Seiner königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern!
Denn 2019 übernahmen hier die sympathischen Hüttenwirte Christoph und Ulrike Erb das Ruder. Die beiden waren zuvor viele Jahre auf dem Staufner Haus am Hochgrat für ihre Gäste da, und so ist der Sommer 2021 ihre erst dritte Saison auf dem Prinz-Luitpold-Haus.
Hoch über dem Bärgündele umrahmen die Berghütte im Süden und Osten prächtige Felsberge, in denen sich lohnende Kletterrouten befinden. Als Stützpunkt zur Besteigung des Hochvogels ist das Prinz-Luitpold-Haus unerlässlich, während es gleichzeitig ein wichtiges Etappenziel bei der großen Allgäu-Durchquerung über den Jubiläums- und den Heilbronner Weg darstellt. Und auch der noch ganz neue „Grenzgänger-Weg“, eine Sechs-Tage-Wanderung von rund 80 Kilometern Länge auf den Spuren der deutsch-österreichischen Grenze, hat sich das Prinz-Luitpold-Haus zum Etappenziel für die Übernachtung an Tag drei erwählt.
Sicher aber ist die Besteigung des Hochvogels das absolute Highlight. Der markante, 2.592 Meter hohe Berg, der auch den Beinamen „Matterhorn des Allgäus“ trägt, ragt gute zweihundert Meter über seine benachbarten Gipfel hinaus und bewirkt damit ein einzigartiges Panorama. Den höchsten Punkt der mächtigen Pyramide mit ihren über sechshundert Meter hohen Wänden zu erreichen erfordert allerdings Bergerfahrung. Es sind trotz Steiganlage
Es sind trotz Steiganlage abschüssige, schrofige Passagen mit viel Geröll zu beherrschen. Trittsicherheit ist wichtig, und das steile Firnfeld, der sogenannte „kalte Winkel“, kann in ausgefrorenem Zustand äußerst heikel oder sogar unpassierbar werden. Wer genießen will und sich nicht ganz so sicher fühlt, sollte sich einem Bergführer anvertrauen. Kommt man gut voran, ist es möglich, den Gipfel des Hochvogels in rund zweieinhalb Stunden vom Prinz-Luitpold-Haus aus zu erreichen.
Doch man muss gar nicht so hoch hinaus, ein Ausflug zur Hütte lohnt immer. Wer es also gemütlicher mag, der nimmt in Hinterstein den Bus zum Giebelhaus und gelangt von dort in rund zweieinhalb Stunden zum Prinz-Luitpold-Haus. Dann heißt es genießen und bei einem leckeren Essen die ganz besondere Atmosphäre in sich aufzunehmen!
Die älteste Schutzhütte in den Allgäuer Alpen, dient als Ausgangspunkt zur Besteigung des Hochvogels, einem der bekanntesten Gipfel in den Allgäuer Alpen
Der Hochvogel bekommt ein imposantes Gipfelkreuz