Montag, 28.11.2022
Uli Auffermann

Erstbegehung der schwierigen Schneck-Ostwand

Damals... vor 100 Jahren

2022 wurde die Wand zum 1000sten mal bestiegen.

Es gibt also genügend Gründe, sich mit dem Schneck und seiner besonderen Ostwand zu beschäftigen, ja diese bedeutenden Ereignisse zu würdigen! Überhaupt ist er der wohl auffallendste Gipfel im Hintergrund des Oytals, gehört wie Himmeleck, Laufbacher Eck
und Nebelhorn zur Daumen-Gruppe und bildet die natürliche Fortsetzung des von der Höfats nach Norden streichenden Massivs.
Erster bergsteigender Tourist auf dem Schneck dürfte 1848 der Botaniker Professor Doktor Otto Sendtner gewesen sein, der auch einen Bericht darüber verfasste.

Als unschwierig gilt allerdings nur die Besteigung des Schneck-Südgipfels vom Himmeleck her, und
auch sie erfordert sicheren Tritt und Schwindelfreiheit. Alle anderen Anstiege dagegen sind überaus anspruchsvoll. Die Schneck-Ostwand zählt sogar zu den Extremklassikern des Allgäus schlechthin.

So war die erste Begehung im Sommer 1922 eine Pioniertat im
VI. Grad, dem schwierigsten Klettergrad jener Zeit überhaupt. Kein Wunder, dass der Oberstdorfer Phillip Risch und sein Gefährte Karl Seybold fast acht Stunden benötigten! Und weil die Wand nicht nur als „sauschwierig“, sondern auch noch als schwer abzusichern galt, dauerte es lange, bis eine erste Wiederholung klappte. Zahlreiche, auch namhafte Bergsteiger waren daran gescheitert. Umso gespannter war man, wem endlich der Erfolg gelingen würde. Und
den sicherten sich 1933 die beiden Freunde
Ignatz Vogeler und Otto Niederacher, beide ebenfalls aus Oberstdorf.
Kein Geringerer als der weltberühmte Eiger-Nordwand-Pionier Anderl Heckmair (1906–2005) aus Oberstdorf wollte diese geradezu berüchtigte Schneck-Ostwand 1946 für sich verbuchen. Aber auch er benötigte einige Anläufe wegen Schlechtwetters, stürzte gar bei
einem Versuch durch einen ausbrechenden Griff und verletzte sich am Kopf, als das Felsstück auf ihn herunterbrach.
1947 dann heimste er endlich doch noch die fünfte Begehung zusammen mit Franz Schratt ein.
Heckmair, der alle extrem schwierigen Wände der damaligen Zeit kannte, sprach voller Hochachtung von den Anforderungen in der Schneck-Ostwand.

Toni Greil wagte sich im September 1966 als Erster allein durch die Wand. Er gehörte wie Heckmair auch der DAV Sektion Oberstdorf an.
Wie man der Wandchronik entnehmen kann, gibt es insgesamt sieben Bergsteiger, die die Ostwand mehr als 20 mal gemacht haben!
Darunter auch zwei Oberstdorfer: der Bergführer
Edi Bußjäger findet sich dort mit 36 Begehungen und Peter Kaiser brachte es auf 27 Einträge. „Spitzenreiter“ aber ist der Immenstädter Jürgen Schafroth mit 42 Durchsteigungen.
Er war es auch, dem im Frühjahr 2022 die 1000. Durchsteigung der Schneck-Ostwand gelang!
Und dass die Zahlen stimmen, ist verbürgt, denn zwei Mitglieder der Sektion Oberstdorf hatten sich schon im Sommer 2014 die Mühe gemacht, das Wandbuch komplett mit allen Einträgen zu fotografieren, und anschließend wertete der Oberstdorf-Chronist Max Zellhuber alles sorgfältig aus. Zudem hat Filmemacher und Schneck-Liebhaber Jürgen Schafroth seither jährlich die neuen Einträge im Wandbuch abgelichtet. Ihm haben wir auch eine großartige Doku (www.allgaeufilm.de) über den Schneck und seine Ostwand zu verdanken!

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