Die Allgäuer Berge rund um Oberstdorf – eine faszinierende Welt. Ob als Wanderer unterwegs oder als Kletterer am Grat oder in der Felswand: Der Mensch wird zum Teil der Natur, fügt sich in ein harmonisches Ganzes. Dabei kann man mitunter in Gefahr geraten, etwa durch Unachtsamkeit oder Fehleinschätzung.
Unwetter, Absturz oder Steinschlag führen dann von einer Sekunde auf die nächste zu einer Grenzsituation. Ist man dieser Notlage ausgeliefert, hofft man vor allem auf schnelle Hilfe. Und die naht seit vielen Jahren schon von oben, kommt mit dem Helikopter „Christoph 17“ als Rettung aus der Luft. Kurz darauf ist man in Sicherheit und von tiefer Dankbarkeit erfüllt für die Menschen, die sich voll eingesetzt haben.
Für die Bergwacht in Oberstdorf ist der Rettungshubschrauber der Flugrettungsstation in Kempten der wichtigste Partner bei ihren Einsätzen, im Winter wie im Sommer. Zehntausende von Rettungsflügen wurden mittlerweile in Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Helfern der Bergwacht Oberstdorf durchgeführt. Und dass man 2007 beim Bau des neuen Bereitschaftshauses auch einen Landeplatz für den Helikopter direkt vor dem Gebäude realisieren
konnte, sei ein Quantensprung gewesen, freut sich Markus Hölzl von der Geschäftsstelle in Oberstdorf: „Ein Bergwachtmitglied kann sich bei einem Einsatz in der Rettungswache komplett ausrüsten und im Bedarfsfall direkt vor der Haustür dem alarmierten Rettungshubschrauber zusteigen.“ Darüber hinaus steht am Bereitschaftshaus seit Sommer 2012 auch eine eigene mobile Betankungsanlage bereit, die eine nochmalige Optimierung der Abläufe ermöglicht.
Dass vor nahezu 40 Jahren in Kempten eine Flugrettungsstation eingerichtet werden konnte, war auch dem damaligen Bürgermeister ein großes Anliegen. Zu Beginn galt es, für den nötigen technischen und medizinischen Um- und Ausbau eines Hubschraubers, der nur für den Katastrophenschutz ausgestattet war, ausreichend Geld zu beschaffen. Anschließend übernahm der nun „Christoph 17“ genannte Helikopter neben seinen Aufgaben unter anderem als Zubringer eines Notarztes (z.B. bei Verkehrsunfällen) gleich von Anfang an auch viele Einsätze in den Bergen. Schon vier Tage nach der Einweihung ging es im Herbst 1980 zum ersten Gebirgsrettungseinsatz zur Kemptner Hütte, und fortan gelangten die Helfer in viel kürzerer Zeit in die Nähe der Verunfallten. Für schwieriges Gelände oder Felsbereiche, wo nicht gelandet werden konnte, mussten damals aber nach wie vor die Bundeswehrhubschrauber aus Landsberg angefordert werden, weil diese eine Winde hatten, mit der die Retter aus der geöffneten Tür am Seil heruntergelassen wurden. Nachdem 1997 dann die „Fix-Tau-Bergung“ eingeführt wurde, bei der mit der sogenannten Longline-Methode Retter und Verunfallte mithilfe eines langen Seiles, das fest mit dem Helikopter verbunden ist, quasi durch die Luft schwebend transportiert werden, konnten die „Christophs“ in nahezu jedem Gelände eingreifen.
Skifahrer, Bergwanderer, Gleitschirmflieger, Fels- oder Klettersteiggeher – sie alle können sich im Notfall auf die Flugrettung und den „Christoph 17“ verlassen. Jeder Handgriff sitzt bei der ausrückenden Mannschaft, ob Pilot, Rettungsassistent, Notarzt oder Bergretter der Bergwacht Oberstdorf – auch bei kritischen Verhältnissen. Längst sind sie zum eingespielten Team zusammengewachsen im Dienste der In-Not-Geratenen.
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