„Zweieinhalb Stunden bin ich immer unterwegs,“ verrät Franz Rietzler, „ich fahre ja auch zweimal den Kurs ab, einmal präpariere ich für die Skater und einmal für die klassische Loipe. Wenn’s viel geschneit hat, können es auch mal drei Stunden werden.“ Für ihn ist „seine“ Loipe die schönste. Im schneesicheren Rohrmoos ist die 8,9 km lange Naturloipe auf 1058 Höhenmetern längst kein Geheimtipp mehr.
Durch den verschneiten Bergwald läuft man auf dem Rundkurs auf der längeren Schleife zur Aibele Alpe, die Rietzler für eine Brotzeit empfiehlt, und dann auf der gegenüberliegenden Talseite unterhalb der Gottesackerwände mit leichten Steigungen und Gefälle zurück zum Berggasthof Rohrmoos. Der Kurs ist mittelschwer und besteht aus der langen und einer kurzen Variante.
Für den Tiefenbacher Rietzler begann der Job als Loipenspurer mit der Leidenschaft fürs Langlaufen und dem traditionellen Lauf um die Rohrmooser Wildtrophäen des SC Tiefenbach. Seit mehr als 50 Jahren präpariert er im Auftrag der Sportstätten den Rundkurs im Rohrmoos. Grund genug für Hans-Peter Jokschat, Leiter der Sportstätten Oberstdorf, Franz Rietzler für seinen langjährigen Einsatz zu danken und mit einem Geschenkekorb zu gratulieren: „Wir sind stolz darauf, Franz schon so lange als Partner zu haben. Wir gratulieren ihm herzlich und danken ihm für sein Engagement, denn die Loipe hier im Rohrmoos ist einzigartig!“, betont Jokschat.
„Anfangs haben wir mit dem Lastwagen eine Walze hier hoch gebracht, damit wir die Loipenrunde präparieren konnten,“ erinnert sich der Jubilar, später hatte er einen Skidoo, und seit 17 Jahren den Loipenbully. Bis heute dreht er nicht nur mit dem Spurbully seine Runden, sondern selbstverständlich auch auf Skiern. Viel erlebt hat Rietzler in diesen 50 Jahren, viele einzigartige Natur-Momente, aber auch Lustiges: „Früher konnte man hier, kurz vor Ende des Rundkurses am Abhang den Langläufern zuschauen, den haben viele nicht geschafft, hatten aber ihren Spaß, und wir beim Zuschauen,“ erzählt er lachend. „Wir danken auch dem Fürsten, dass wir hier fahren dürfen“, betont Rietzler, denn das Tal gehört dem Fürsten Waldburg-Wolfegg. Sehenswert ist auch die Kapelle St. Anna aus dem 16. Jahrhundert, die älteste Holzkapelle Süddeutschlands mit vollständig erhaltener Bemalung.
Hinweis: Das Rohrmoostal ist nur über eine private Mautstraße (ca. 5€ Münzgeld) erreichbar!
Auf Langlaufski durch den Schnee gleiten und
dabei die Winterlandschaft genießen. Kristallklare
Luft, verschneite Tannen und Wiesen, tiefblauer
Himmel – auf den Oberstdorfer Loipen erlebt man
den Winter auf ganz besonders zauberhafte Weise. Alle Informationen zu den Loipen rund um Oberstdorf finden Sie unter: