In Erinnerung an Heckmair, der bis ins hohe Alter immer wieder bebilderte Vorträge in Kornau hielt, hat Autor Uli Auffermann zu dessen 100. Geburtstag der Jugendherberge eine Portrait-Zeichnung des großen Alpinisten gespendet, die dort einen Ehrenplatz erhalten hat. Ganz im Sinne dieses der Jugend so zugewandten Bergführers spielt auch heute die Erlebnispädagogik eine wichtige Rolle. Viele Gedanken hat man sich in Kornau gemacht, was die Jugendherberge noch attraktiver machen könnte. So gibt es nicht nur die klassischen Spiel- und Sportanlagen, wie Billard, Kicker und Tischtennis, Volleyball-, Badminton- und Bolzplatz, sondern auch eine buchbare spannende Kletterwand (unter Anleitung) oder den aufregenden „Flying Fox“, die 140 Meter lange Abenteuer-Seilbahn, die für Gänsehaut und Nervenkitzel sorgen.
Outdooraktivitäten können also auch direkt am Haus stattfinden, was den Gästen besonders lieb ist. Die Umgebung lädt natürlich zum Radfahren, Wandern und Bergsteigen in jeder Form ein, und im Winter kann man sich dem Wintersport widmen, sogar direkt im Haus Rodel, Schneeschuhe oder eine Langlaufausrüstung ausleihen, um sich quasi vor der Tür der Loipe anzuschließen.

Jungen Menschen auf Reisen eine Heimstatt zu geben, in der sie tolerant und weltoffen empfangen werden – das war der Grundgedanke der Jugendherbergen. Und obwohl die Geburtsstunde der Idee lange zurückliegt, hat sich bis heute nicht viel daran geändert: Unterkünfte, zugleich gastlich und mit erschwinglichen Preisen, in denen sich die Jugend begegnen, sich austauschen und kennenlernen kann, in der sich auch Familien wohlfühlen. Es geht um mehr als nur ums Übernachten. Es geht vor allem um das Miteinander.
Und natürlich sorgen die engagierten Leiterinnen und Leiter mit dem richtigen Fingerspitzengefühl dafür, dass dieser ideelle Wert nicht verloren geht. So auch in der Jugendherberge Oberstdorf-Kornau. Vor 70 Jahren war dort die Grundsteinlegung.