Skifliegen und -springen ist in Oberstdorf schon Ewigkeiten Traditionssport.
Neben der Schattenbergschanze, an der jährlich die internationale Vierschanzentournee stattfindet gibt es in Oberstdorf auch eine der größten Skiflugschanzen der Welt und die einzige in ganz Deutschland.
Insgesamt gibt es weltweit nur fünf dieser Art.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurden deutsche Athleten von internationalen Wettkämpfen, wie 1948 in Planica ausgeschlossen und zusätzlich bei den späteren Skisprungmeisterschaften deutlich benachteiligt behandelt.
Unter anderem aus diesem Grund heraus entschlossen sich die drei Oberstdorfer Springer Sepp Weiler, Toni Brutscher und Heini Klopfer (siehe Bild) 1950 selbst eine Skiflugschanze zu bauen.
Da Heini Klopfer Architekt war, erstellte der die Pläne für die riesige Holzkonstruktion, die später nach ihm benannt wurde. Mit viel Engagement und Ideenreichtum sammelten die drei deutschlandweit Geld, in dem sie u.a. als "Toni-Brutscher-Trio" Volksmusik machten und so letztendlich den Bau verwirklichen konnten.
Zur Eröffnungsveranstaltung im März 1950 kamen rund 170.000 Besucher. An drei Wettkampftagen wurden sogleich drei neue Weltrekorde erzielt. Einer davon von Sepp Weiler, der aber am Folgetag von Dan Netzell aus Schweden gleich um 8 Meter auf 135 Meter übertrumpft wurde.
Im Jahre 1972 wurde die Holzkonstruktion durch eine Schanze aus Beton ersetzt.
Im Jahr 1998 fand die 4. Skiflug-Weltmeisterschaft auf der Oberstdorfer Skiflugschanze statt.
Hierfür wurde die Schanze extra umgebaut, um sie den Erfordernissen des V-Stils anzupassen. Bei dieser Veranstaltung wurden eine Reihe neuer Schanzenrekorde aufgestellt, der weiteste Flug glückte Dieter Thoma mit 209 m. Der damalige Weltrekord lag nur 3 Meter dahinter.
2016 wurde ein neuer großer Umbau an der Skiflugschanze vorgenommen. Einige Umbaumaßnahmen waren zwingend notwendig und somit wurden in diesem Zuge auch die Räumlichkeiten erweitert und die Größe der Anlage ausgeweitet.
Am 02. Februar 2017 war es schließlich soweit: Der Oberstdorfer Skispringer, Karl Geiger sprang mit 184 Metern erstmalig von der frisch umgebauten Schanze und weihte sie somit gebührend ein.
Seither fanden spannende Wettbewerbe auf der Schanze statt.
Wir sind gespannt wie es mit Deutschlands einziger Skiflugschanze weitergeht.
Auf der Internetseite der Heini-Klopfer-Skiflugschanze finden Sie nicht nur weitere Informationen über den Bau und die Entstehung der Schanze sondern auch viele historische Bilder.