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Bild 1: Gipfelhütte Nebelhorn, heutige Gipfelstation der Nebelhornbahn, Bild 2: Jauchen, Bild 3: Winterliches Oberstdorf, Bild 4: Heini-Klopfer-Skiglugschanze, Bild 5: Ausblick von großen Wilden genießen, Bild 6: Mindelheimer Hütte
Die Berge des Allgäus sind die Schatzkammern herrlichster Skitouren und waren der Ort skibergsteigerischer Pioniertaten. 1898 schnallte sich der Kemptener Chirurg Dr. Madlener als Erster Seehundfelle unter die Ski und experimentierte damit in der Allgäuer Winterwelt. Ein vielfältiger Geist war Dr. Max Madlener, ein erfolgreicher Felskletterer, ein Spezialist für Eisrinnen und mutige Unternehmungen in der kalten Jahreszeit, er galt als erster Skispringer des Allgäus, war Fotograf und im Gründungsvorstand der strikt hochtouristischen Sektion Bayerland des Deutschen Alpenvereins. Seinem Pioniergeist und Erfindungsreichtum ist es zu verdanken, dass sich noch heute unzählige Skibergsteiger des Steigfells bedienen und lautlos aufwärts in die Einzigartigkeit des verschneiten Hochgebirges vordringen können.
Fritz Heimhuber erfuhr aus der Zeitung von Madleners „Skiexperimenten“ und nahm Kontakt auf. Man verabredete sich, ging auf gemeinsame Touren.
Am 27. Februar 1897 sah man die beiden in mondheller Nacht von Oberstdorf Richtung Nebelhorn hinauf spuren. Sie wählten den nächtlichen Aufstieg, um die Lawinen gefahr kleiner zu halten.
Nach gut sechs Stunden erreichten Madlener und Heimhuber gegen zwei Uhr nachts das Nebelhornhaus. Sie aßen etwas, tranken Tee und stiegen ohne Ski am Morgen von der Nebelhornschulter über den Grat zum Gipfel. Eines der wohl herrlichsten Panoramen des gesamten Alpenbogens tat sich vor ihnen auf. Da war die Zugspitze auszumachen und natürlich der Hochvogel. Der Blick schweifte zur Parseier spitze, erfasste die markanten Allgäuer – den Großen Krottenkopf, die Trettach, die Mädelegabel, das Hohe Licht, den Biberkopf und den Widderstein. In der Ferne grüßte der Säntis, und unverkennbar zum Greifen nah, die Höfats.
Vor allem für Fritz Heimhuber eine Offenbarung, denn er war wie schon sein Vater Joseph Heimhuber, der 1870 in Oberstdorf das erste Foto-Atelier eröffnet hatte, ein begnadeter Fotograf. Viele der schönsten Aufnahmen aus den Allgäuer Alpen verdanken wir den Heimhubers (Lena Heimhuber, Urenkelin von Fritz Heimhuber, führt heute das Fotohaus in Sonthofen in der 5. Generation).
So mag sich auch heute noch jeder fühlen, der zum ersten Mal seine Schwünge am Nebelhorn zieht, denn im Winter liegt der Schnee dort meterhoch, und Skifahrer, Snowboarder und Tourenskigeher finden an diesem Berg paradiesische Bedingungen.
So mag sich auch heute noch jeder fühlen, der zum ersten Mal seine Schwünge am Nebelhorn zieht, denn im Winter liegt der Schnee dort meterhoch, und Skifahrer, Snowboarder und Tourenskigeher finden an diesem Berg paradiesische Bedingungen.
Text: Uli Auffermann
Danke an das Fotohaus Heimhuber für die fantastischen Bilder!