„Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, wo mein Opa einen Selbstversorgergarten und Kleinvieh hatte. Ich wollte immer etwas Sinnvolles tun und merkte während meines Studiums der sozialen Arbeit, dass es mir zu kopflastig war. Ein Monat auf einem Ziegenhof in Spanien erdete mich und zeigte mir die Bedeutung der Landwirtschaft. Nach meinem Studium begann ich eine Landwirtschaftslehre auf einem Demeterhof, verbrachte einen Sommer auf der Alp in der Schweiz und ging drei Jahre auf Wanderschaft als Landwirtin. Danach vertiefte ich mein Wissen an der Meisterschule für Ökolandbau, wo ich auch meinen Mann kennenlernte und schließlich hier am Hof landete.“
Wir erfahren bei der Ankunft, dass der Arbeitstag und der Rhythmus wesentlich von dem der Milchkühe vorgegeben wird und jeden Tag vielseitige Aufgaben anfallen. Um 05:30 Uhr wird mit Stallarbeit gestartet, das bedeutet melken, füttern, misten. Später am Morgen, bis in den Vormittag, wird jeden Tag die komplette Milch direkt zu Käse verarbeitet. Wir kommen gerade richtig, um einen Blick in die Käseküche zu werfen, wo der Käsekessel gerade vollläuft. Die Milch wird nur ein einziges Mal gepumpt, was sehr schonend ist, erklärt uns Ramona. Die frischen Käselaibe werden jeden Tag von Hand aus dem Regal genommen, geschmiert und dann wieder reingelegt. Für vielseitige Aufgaben und viel Arbeit ist die Familie ein tolles Team mit verschiedenen Charakteren und Kompetenzen, die sich perfekt ergänzen. Mittlerweile wohnen am Hof drei Generationen. Jung, Mittel, Alt - genauso wie im Käsekeller“, vergleicht Ramona und lacht. „Die Vielseitigkeit der Landwirtschaft spiegelt sich in der Vielfalt unserer erlernten Berufe wider“, beschreibt sie ihre Familie und ihre kleine Tochter düst mit dem Rad an uns vorbei und winkt.