Während den Eiszeiten in Oberstdorf formten Gletscher die Berge und Täler der Allgäuer Alpen zu ihrer heutigen Form. Die jüngste Eiszeit endete vor ca. 10.000 Jahren. Dort wo die Gletscher sich zurückgezogen haben und die Gletscherzungen geschmolzen sind, sammelte sich das Wasser schließlich in einem Becken und daraus entstanden Gletscherseen, wie z.B. der auf 931 Meter liegende Freibergsee. Aber nicht alle Gletscher sind abgeschmolzen, verschwunden oder wurden zu Gletscherseen.
Unterhalb der Mädelegabel und der Hochfrottspitze am Allgäuer Hauptkamm befindet er sich, der letzte kleine Gletscher, die Schwarze Milz. Ein mittlerweile nur noch kleiner Überrest aus der Eiszeit ist hier auf 2.400 Meter vorzufinden. Er wird auch Schwarzmilzferner genannt. Der Begriff Ferner steht für Gletscher und wird in Bayern und Tirol verwendet. Viele Bergtourengeher die den Heilbronner Weg begehen kommen zwischen Bockarscharte und Kemptner Hütte an der Schwarzen Milz vorbei.
In die Zukunft blickend sieht es nicht gut aus für die Schwarze Milz. Die heißen Sommer und die trockenen Winter setzen dem Gletscher stark zu. In den trockenen Wintern fällt zu wenig Niederschlag und so gibt es auch keinen neuen Schnee auf dem Gletscher, der Schutz vor Sonneneinstrahlung bietet. Das Eis geht immer weiter zurück. In ein paar wenigen Jahren wird es diesen letzten Gletscher in den Allgäuer Alpen nicht mehr geben.
Sie sind ein erfahrener Bergtourengeher im alpinen Gelände und möchten dieses Naturschauspiel der Schwarzen Milz in den Allgäuer Alpen bewundern? Dann begeben sie sich auf den Verbindungsweg zwischen Bockarscharte und Kemptner Hütte.