Im Jahr 1849 verzeichnet ein Vorsteher namens Riezler unter den 557 Einwohnern einen Pfannenschmied, zwei Hufschmiede, einen Wagenschmied, fünf Schmiede allgemein, einen Schmiedegesell, einen Zeugschmied, zwei Nagelschmiede, neun Nagler, einen Naglergesell und einen Schlosser.
NAGELSCHMIEDE
Bis es Anfang des 20. Jahrhunderts möglich war, Nägel fabrikmäßigen herzustellen, hat der Nagelschmied alle Sorten von Nägeln Stück für Stück einzeln geschmiedet. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde Eisen verarbeitet, das aus dem im oberen Allgäu gewonnen Erz geschmolzen wurde. Bis zu fünfzehn selbstständige Nagelschmiede gab es allein in Oberstdorf. Sie deckten neben dem Bedarf an Huf- und Schuhnägeln auch alle Wünsche ab, die von der Baubranche an sie gerichtet waren.
HAMMERSCHMIEDE
Der Hammerschmied fertigte alle eisernen Werkzeuge für den Handwerker und den Bauern. In Oberstdorf waren die Hammerschmiede an der Trettach angesiedelt. Der Schwanzhammer, das Kernstück der Schmiede, wurde über die Holzwelle vom außenliegenden Wasserrad in Bewegung gesetzt. Als Transmission diente ein Baumstamm. Über das hölzerne Zahnrad, dem der angeschlossene Schleifstein als Schwungmasse diente, wurde auch die lederbezogene Polierscheibe angetrieben.
Vor der Einführung der Feuerwaffen waren die Oberstdorfer Waffenschmiede, so lautete die Berufsbezeichnung bis in die Neuzeit, für ihre qualitativ hochwertigen Spieße und Hellebarden bekannt.
SCHMIEDE- UND SCHLOSSERARBEITEN
Die Schmiede und Schlosser waren dafür verantwortlich, Hufeisen, Schuhnägel und Türschlösser anzufertigen. Im Heimatmuseum Oberstdorf sind einige der alten Schmieden, die teilweise noch original erhalten sind, ausgestellt.
Das Heimatmuseum befindet sich in einem alten Oberstdorfer Haus aus dem 17. Jahrhundert.
Öffnungszeiten: Dienstag bis
Samstag von 11:00 bis 17:00 Uhr (bitte Sonderschließzeiten beachten!)
Führungen finden dienstags um 16:00 Uhr statt (mit Anmeldung, ab fünf Personen).
Mehr Infos auf der Website: