Es gibt kaum Feste und Treffen, bei denen nicht irgendwann im Laufe des Abends eine Ziehharmonika oder Gitarre herausgezogen und musiziert wird.
Eine der bekanntesten Musikrichtungen aus dem Allgäu ist wohl das „Jodeln“. Wer denkt, dass das „Jodeln“ in den Alpen entstanden ist, der irrt sich jedoch. Im Grunde ist der Johlar so alt, wie die Menschheit selbst. Es handelt sich dabei um einen Gesangsstil, der in vielen Teilen der Welt vorkommt.
Bei Volksstämmen, wie den Pygmäen, den Bantusstämme in Afrika und in einigen Teilen des Himalayas gibt es ganz ähnliche Gesangsformen, bei denen Töne mit geschlossenem Kehlkopf produziert werden, die durch den Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme Melodien entstehen lassen.
In Oberstdorf gibt es schon ab dem 19. Jahrhundert erste Hinweise auf den Jodler oder "Johlar" in der Literatur.
Es wurden anfangs allerdings überwiegend Steirer und Tiroler Liedgut genutzt, Texte im Oberstdorfer Dialekt gab es kaum. Erst Ende der 1920er Jahre wurden die Lieder in Oberstdorfer Mundart von Otto Hengge bekannter. Seine Stücke kann man mit etwas Glück auch heute noch hören, wenn man eine Musikveranstaltung in Oberstdorf besucht.
Neben den Jodlergruppen gibt es im Oberstdorfer Gemeindegebiet aber auch noch verschiedene Musikkapellen. Diese Musikvereine wurden zu früheren Zeiten Blechmusik oder Türkische Musik genannt. Auch wenn die erste Oberstdorfer Musikkapelle laut Dokumenten erst 1833 ins Leben gerufen wurde, beweist ein alter Schellenbaum von 1821, der noch im Museum steht, dass es auch schon vorher Bläservereinigungen in der Region gegeben haben muss.
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