Wir hatten immer schon Hunde und so waren sie bereits als ich noch Baby war meine ständigen Begleiter. Unser Bernhardiner hat immer sehr wachsam auf mich während meines Mittagsschlafes aufgepasst.
Wie bist Du zu so vielen Hunden gekommen und welcher war Dein erster Hund?
Meinen ersten eigenen Husky (Akeemo) hab ich mir mit 21 Jahren gekauft. Huskys sind Rudeltiere und so kam eine Spielgefährtin für ihn dazu (Kinua). Ich kann es nicht genau beschreiben aber ich glaube es hat ein bisschen was von einer Sucht. Ich habe ein paar Jahre in Österreich gelebt und dort hatte mein damaliger Partner und Schlittenhundeführer über 30 nordische Hunde. Ich bin das Handling mit vielen Hunden also gewohnt und 9 Hunde fühlen sich da fast wie Urlaub an.
Wie sieht ein typischer Tag bei euch aus und wie meisterst Du Deinen Alltag?
Mein Tag beginnt früh – meistens lasse ich noch im Pyjama meine Hunde in den Freilauf, damit sie sich lösen können. Danach kümmere ich mich um die Hinterlassenschaften, reinige alles gründlich, fülle frisches Wasser auf und nehme mir Zeit für eine Kuschelrunde, um richtig wach zu werden. Je nach Jahreszeit steht dann das Training an: im Frühjahr, Herbst und Winter gibt es eine Portion Fleischsuppe für die Tiere zur Stärkung, bevor wir uns zum Zughundetraining auf Rollen oder mit dem Schlitten begeben. Dabei stimme ich das Training individuell auf das Alter der Hunde ab – mit den Senioren gibt es entspannte Runden, während die Junghunde gezieltes Wettkampf- oder Leadertraining absolvieren.
Nach dem Training kehren wir nach Hause zurück und nach einer angemessenen Ruhephase gibt es Futter, meist Geflügel oder Rind aus dem Allgäu, ergänzt mit Obst, Gemüse und Vitaminen. Mein Mann übernimmt glücklicherweise die Zubereitung des Futters.
Während die Hunde in ihren Heuhütten entspannen, widme ich mich den alltäglichen Aufgaben: Haushalt, Büroarbeit oder Einkaufen. Am Vormittag empfangen wir oft Gäste zu einem besonderen Erlebnis mit unserem Huskyrudel. Unsere Besuchenden erfahren dabei einiges über die Unterschiede zwischen Siberian Huskys und anderen Rassen. Wir erklären, was eine artgerechte Haltung erfordert und wie die Körpersprache dieser feinfühligen Hunde funktioniert. Danach werden die Gäste von unseren verschmusten Huskys freudig ins Rudel aufgenommen und erleben die besondere Magie dieser Tiere hautnah. Es ist für uns immer eine Freude zu sehen, wie unsere Erlebnisse Groß und Klein ein Leuchten in die Augen zaubern. Auch nach diesen Erlebnissen ist der Tag noch lange nicht vorbei: unsere Kinder haben ebenfalls Wünsche und Bedürfnisse, die erfüllt werden wollen. Zudem führt mein Mann als gelernter Koch ein eigenes Restaurant. Langweilig wird es bei uns nie, aber wir lieben das lebendige Treiben. Die Energie unserer Huskys scheint irgendwie auf uns abzufärben. Das Geheimnis, unseren Alltag zu meistern, liegt wohl darin, dass wir alles mit Liebe, Hingabe und Freude tun.
Was macht Dich und Dein Rudel zum perfekten Team?
Wer oder was ist schon perfekt? Wir sicher nicht – aber darum geht es auch gar nicht! Es geht vielmehr darum, eine gute gemeinsame Zeit zu haben und Momente zu schaffen, an die man sich immer wieder gerne erinnert. Unser Leben ist endlich, und das sollte man sich jeden Tag bewusst machen. Was wirklich bleibt, sind die schönen Erinnerungen, die wir zusammen erleben. Unsere Verbindung basiert auf Vertrauen, Freude und gegenseitigem Respekt. Genau das macht uns zu einem starken Team – nicht Perfektion, sondern die Liebe zu dem, was wir gemeinsam tun.
Gibt es eine Begegnung oder ein Erlebnis während des Erlebnisses Husky-Kuscheln, welches Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Es gibt unzählige solcher Momente, aber am eindrucksvollsten sind für uns immer die tiefen Emotionen, die unsere Gäste beim Kontakt mit den Huskys erleben. Viele Menschen sind so berührt, dass sie vor Glück und Demut weinen. Diese Momente rühren auch mich selbst oft zu Tränen – sogar jetzt, während ich darüber nachdenke, habe ich schon wieder feuchte Augen. Alles auf der Welt existiert in Polarität: Tag und Nacht, Gut und Schlecht, Liebe und Hass. Doch die Momente, in denen unsere Gäste das pure Glück beim Husky-Kuscheln empfinden, sind von einer besonderen Magie. Jedes Mal dürfen wir diese einzigartige Verbindung miterleben und spüren – es ist ein echtes Geschenk. Ich könnte stundenlang davon erzählen, aber letztlich muss man es selbst erleben, um zu verstehen, wie besonders es ist. Tatsächlich würde ich sogar sagen, dass unsere Huskys und die Erlebnisse mit ihnen die Welt jeden Tag ein Stück schöner und besser machen – für all diejenigen, die sich dafür entscheiden, in diese besondere Verbindung einzutauchen und sich ihr mit ganzem Herzen hinzugeben.
Huskys sind unglaublich kontaktfreudig und lieben es, mit Menschen zu kuscheln, aber genauso begeistert sind sie davon, mit ihren Menschen die Natur zu entdecken. Diese Hunde sind absolute Teamplayer und man fühlt sich sofort zu ihnen hingezogen. An Huskys fasziniert zudem ihre ursprüngliche Ausstrahlung. Sie erinnern mit ihrem Erscheinungsbild an Wölfe, verhalten sich jedoch ganz anders als ihr wilder Stammvater. Sie sind freundlich, zutraulich und offenherzig. Wenn Dich ein Husky einmal in sein Rudel aufgenommen hat, entsteht eine tiefe Verbundenheit. Ein besonderer Moment ist es, wenn sie dich an Deinem Geruch auch nach Jahren wiedererkennen – ein echtes Zeichen von Loyalität und Vertrauen. Diese besondere Mischung aus Ursprünglichkeit, Treue und Teamgeist macht die Beziehung zu Huskys einzigartig und unvergesslich.
Ob Wachskurse, Fotowanderungen, Skisprung-Workshops oder ein hautnahes Husky-Erlebnis – hier ist für jeden etwas dabei! Entdecke die besonderen Seiten des Allgäuer Winters.