Mittwoch, 03.01.2024
Tourismus Oberstdorf
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Die Rauhnächte

Eine mystische Zeit der Stille und Besinnung. Schau zurück und in die Zukunft.

Die Tage um den Jahreswechsel sind heute eine heitere Zeit, in der wir oft viel zu beschäftigt sind. Kennst Du das nicht auch? Erst stürzen wir uns in die Weihnachtsvorbereitungen und nach den Feiertagen beginnen schon die Planungen für Silvester. Eine Feier nach der anderen hat um die Jahreswende eine große Bedeutung. Früher war das jedoch anders.
In der Vergangenheit galten die Tage vom 21. Dezember (und mancherorts auch erst ab dem 25.12.) bis zum 06. Januar als sehr mystische Zeit.

Die alten Geschichten und Legenden sagen, dass die Grenzen zwischen Diesseits und Jenseits verschwinden. Während dieser "Raunächte" gab es viele alte Überzeugungen und übernatürliche Ereignisse, die laut Geschichten und Legenden vermehrt während dieser Zeit auftraten. Man sagte zum Beispiel, dass Tiere in den Raunächten um Mitternacht die menschliche Sprache sprechen konnten oder dass unverheiratete Mädchen nachts an einem Kreuzweg ihren zukünftigen Bräutigam sehen konnten. Damals waren die Raunächte stark mit jeglichen Formen des Wahrsagens und Orakel-Erstellen verbunden. Noch heute praktizieren wir diesen alten Glauben in Form des Bleigießens am Silvesterabend.

Deshalb werden im Allgäu immer noch in den Raunächten die Häuser und Ställe mit Kräutern und Weihrauch geräuchert. Dabei werden kleine feuerfeste Schalen benutzt. Der Zweck des Räucherns ist nicht nur spirituell, sondern auch reinigend. Wenn Kräuter verglimmen, kann der Rauch eine desinfizierende Wirkung haben.

Doch woher kommt eigentlich der Name Raunächte?

Anders als man vermuten könnte, stammt das Wort „rau“ nicht von der kalten und eben rauen Witterung. Eine Theorie besagt, dass „rau“ früher ein Wort für behaart und pelzig war. Damit sind die wilden Klausen gemeint, die sich früher an diesen Tagen mit Fellen und Schellen verkleideten, um böse Geister zu vertreiben. Ein heidnischer Brauch, der sich bis heute erhalten hat, auch wenn er im Zuge der Christianisierung auf den Nikolaustag, den 06. Dezember, vorverlegt wurde.

Und was passiert an den einzelnen Tagen?

Beginnend am 25. Dezember steht jeder Tag symbolisch für die zwölf Monate des Jahres. Es wartet eine Reise auf Dich, bei der Du Dich tief mit Dir selbst beschäftigen kannst. Die nachfolgenden Themen und Fragen können dabei als Anregung dienen. Schreibe Deine Gedanken auf einen Zettel und verbrenne ihn in einer feuerfesten Schale. Sei aufmerksam und höre auf Deine innere Stimme.

1. Raunacht Vergangenheit & Zukunft (Januar):
Welche Geschichten aus der Vergangenheit tragen immer noch Gewicht in Deinem Leben, und wie können sie Dich lehren? Welche Träume und Ziele hast Du im neuen Jahr?

2. Raunacht Reinigung (Februar):
Welche emotionalen oder mentalen Ballaststoffe hast Du mitgenommen? Welche Gewohnheiten oder Denkmuster stecken hinter Deinem Wachstum?

3. Raunacht Lebensfreude (März):
Was bringt Dir wahre Lebensfreude? In welchen Momenten vergisst Du die Zeit? Wie kannst Du mehr von dieser Lebensfreude in Dein tägliches Leben integrieren?

4. Raunacht Kreativität (April):
Welche kreativen Ausdrucksformen wecken Deine Inspiration? Welche kreativen Projekte oder Ideen möchtest Du verwirklichen?

5. Raunacht Neubeginn (Mai):
Welche alten Gewohnheiten oder Routinen möchtest Du durch frische, belebende Routinen ersetzen?

6. Raunacht Wachstum (Juni):
In welchen Bereichen möchtest Du persönlich wachsen?

7. Raunacht Fülle (Juli):
Welche Fülle erlebst Du bereits in Deinem Leben?

8. Raunacht Ernte (August):
Was möchtest Du in Deinem Leben erreichen und wie kannst Du diese Ziele erreichen?

9. Raunacht Dankbarkeit (September):
Wofür bist Du in Deinem Leben dankbar? Welche kleinen, oft übersehenen Geschenke des Lebens kannst Du bewusster schätzen?

10. Raunacht Ordnung (Oktober):
In welchen Bereichen Deines Lebens könntest Du mehr Ordnung schaffen? Wie wirkt sich die äußere Ordnung auf Deine innere Ruhe aus?

11. Raunacht Loslassen (November):
Wie kannst Du bewusst Raum schaffen für die Transformation? Woran hältst Du noch fest?

12. Raunacht Stille (Dezember):
Welche inneren Klänge und Gedanken möchtest Du in der Stille bewusst zulassen?

Ein kleiner Urlaubstipp für die Rauhnächte:

Die Tage sind zu dieser Zeit des Jahres kurz und die Dämmerung bricht schon früh an. Ein kleiner Spaziergang in den Abendstunden verspricht deshalb ein besonderes Erlebnis.
Wenn der Mond auf die verschneite Oberstdorfer Berglandschaft scheint, ist es nicht schwer, den alten Überlieferungen von mystischen Wesen, die durch die Straßen wandeln, Glauben zu schenken.
Eine warme Gemütlichkeit strahlen auch die hell erleuchteten Fenster der Häuser aus.
Rauhnachte-Feeling der besonderen Art also.

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